Es begann – wie so vieles – mit einer harmlosen Idee: „Dieses Jahr wird Halloween noch besser.“ Was daraus wurde, ist eine vollwertige Zombie-Apokalypse. Direkt vor meinem Haus. Mit verwitterten Planken, röchelnden Untoten und einer Atmosphäre, die irgendwo zwischen The Walking Dead und Apocalypse Now pendelt.
Der Gedanke war simpel: Warum in Freizeitparks fahren, wenn man den Weltuntergang auch selbst bauen kann?
Das gibts hier!
Die Nachbarschaft hat’s kommen sehen
Stell dir vor, du fährst an Halloween durch eine ruhige Straße, und plötzlich siehst du es:
Ein Haus, dessen Fenster verbarrikadiert sind. Holzplanken schief angeschraubt, rostiges Wellblech lehnt an der Wand, davor zwei alte Autoreifen, eine umgestürzte Mülltonne, vielleicht eine Feuertonne, aus der noch Rauch aufsteigt.
Hinter dem Fenster zuckt Licht, als würde drinnen jemand kämpfen. Und dann – bewegt sich da etwas. Eine Gestalt, die an der Barrikade zerrt.
Das ist der Moment, in dem man kurz den Atem anhält. Und genau dieses Gefühl wollte ich erzeugen.
Ich will nicht einfach Deko aufstellen – ich will, dass man beim Vorbeigehen denkt: „Oh verdammt, da lebt noch jemand… oder auch nicht.“
Vom Bastler zum Weltuntergangsarchitekten
Bevor es ans Handwerk ging, habe ich mir erstmal den Kopf zerbrochen: Wie baue ich so eine Szene glaubwürdig auf? Ich wollte kein Plastikfest, sondern etwas, das aussieht, als hätten echte Menschen versucht, sich zu verteidigen.
Also begann ich mit Skizzen, alten Fotos und Serien-Screenshots und vor allem bediente ich mich an dystopischen Spielen, ganz nerdlike, wie Fallout, Days Gone, Call of Duty Zombies, usw.. Ich habe analysiert, was diese typischen Endzeit-Orte so bedrückend macht – und es ist nie der große Effekt. Es sind die Details:
- Ein schiefes Schild mit „Achtung Zombies“ in roter Farbe.
- Eine aufrecht stehende Holzpalette, die schon langsam zerfällt.
- Ein Stück Maschendraht, das im Wind klappert.
- Eine Spur aus Erde, die zu einem dunklen Fleck an der Wand führt.
So wurde aus der Idee schnell ein Konzept – und aus dem Konzept ein halbes Filmset. Das Konzept kannst du dir natürlich ansehen!
Die drei Stars der Apokalypse
Was wäre eine Zombie-Invasion ohne Zombies? Natürlich musste Leben – oder besser gesagt Untotes – her.
- Der Fenster-Zombie:
Direkt unter dem großen Küchenfenster hängt er, wütend und hungrig. Seine Hände reißen an den verbarrikadierten Planken, als würde er jede Sekunde durchbrechen wollen. Ein langsames Wackeln, ein leises Quietschen, dazu ein Grunzen und Schreien aus einem versteckten Lautsprecher – das sorgt schon auf Distanz für Gänsehaut. - Der Kopf-Dreher:
Gleich neben der Haustür – scheinbar ruhig, fast leblos – steht der zweite Zombie.
Doch wehe, jemand bleibt zu lange stehen. Langsam dreht sich sein Kopf. Das ist kein Zufall, sondern ein Servomotor, den ich später noch genauer vorstellen werde. - Der Kriecher:
Mein persönlicher Favorit: Ein arg in Mitleidenschaft gezogener Zombie, der sich vermeintlich über den Boden zieht, ohne Beine, aber mit unerschütterlichem Überlebenswillen. Er macht keine großen Bewegungen – aber das leise Schaben seiner Hände auf dem Beton ist schlimmer als jeder Schrei.
Atmosphäre ist alles
Ein Zombie allein macht noch keine Apokalypse. Die wahre Magie entsteht, wenn Licht, Sound und Bewegung zusammenkommen – und die Illusion komplett machen.
Ich arbeite mit mehreren Ebenen:
- Licht: Ein flackerndes Licht hinter dem Fenster simuliert Stromausfälle. Kleine Spotlights in warmem Gelb und kaltem Blau sorgen für Tiefe.
- Sound: Über einen versteckten Lautsprecher hört man Stöhnen, Metallklirren, vielleicht ein entferntes Radio, das nur noch Rauschen von sich gibt.
- Bewegung: Nichts bewegt sich gleichmäßig. Alles ist zufällig, leicht fehlerhaft – das lässt es realer wirken.
Und dann kommt der wichtigste Trick: Ruhe.
Es gibt Momente, in denen gar nichts passiert – und genau das macht es so unangenehm. Das Gehirn füllt die Stille mit Angst.
Dreck, Drama und Detailverliebtheit
Was viele unterschätzen: Es geht bei solchen Projekten nicht nur ums Bauen, sondern ums Inszenieren.
Ich habe zum Beispiel alte Bretter absichtlich unregelmäßig zersägt, Schrauben halb reingedreht, und die Planken mit Dreck, Rostspray und Schimmel-Effektfarbe behandelt. Denn: Je perfekter es aussieht, desto weniger echt wirkt es.
Sogar die Wärmepumpe – ja, die moderne, saubere Wärmepumpe – wurde zum Teil der Szenerie. Ein paar alte Netze, eine rostige Blechabdeckung, ein umgestürzter Eimer davor – und plötzlich fügt sie sich perfekt in das Chaos.
Warum das alles?
Weil Halloween mehr ist als Süßigkeiten und Plastikspinnen. Es ist das eine Mal im Jahr, wo man die Nachbarschaft wirklich überraschen darf. Und mal ehrlich – wenn die Leute anhalten, das Handy zücken und sagen: „Alter… das ist krank. Aber geil.“ Dann weiß ich: Mission erfüllt.
Fazit
Zombie Invasion ist kein Deko-Projekt, sondern eine kleine, lebendige Geschichte aus Schrott, Technik und Fantasie. Sie erzählt vom Überleben, von Angst – und von einem Typen, der einfach ein bisschen zu viel Spaß daran hat, Untote zu basteln.
Und das Beste: Es ist erst der Anfang. Denn nach der Apokalypse kommt 2026 der Zirkus mit Horror-Maze.